Schon wieder ein Reisebericht

Bücherstand in México
Foto: Johanna Stockreiter

Derzeit befinde ich mich auf Weltreise. Wir sind zu zweit unterwegs (mein Freund und ich) und haben in Lateinamerika gestartet. Damit ihr, liebe Leser:innen, nicht schon wieder von den Top 3 Sehenswürdigkeiten lesen müsst, die man sich ja nicht entgehen lassen darf, die es schon zu Haufe im Netz zu finden gibt, werde ich euch mit ehrlichen, selbst erlebten Tipps und subjektiven Erlebnissen versorgen. Es ist eine kleine Auswahl, vielleicht hilft es der:dem ein oder anderen aber.


Unsere Reise begann in Kuba

Straßen von Kuba
Foto: Johanna Stockreiter

Sehr sicher

Lateinamerika und das Sicherheitsklischee. Laut Vorstellungen von Europäer:innen darf man, wenn es dunkel ist, nicht mal an anderen Menschen vorbeigehen, ohne dass einem gedroht wird oder sogar Drogen untergejubelt werden (ich übertreibe). Von Kuba kann man dies nach unserer Erfahrung nicht behaupten. So sicher habe ich mich ehrlich gesagt selten gefühlt. Es war kein Problem, bei Nacht durch die kleinen Gasserln von Havanna zu schlendern, auch wenn wenig Menschen unterwegs waren. Außer, dass dich Menschen um Geld anschnorren und dann auch wieder abhauen, wenn man verneint, passiert nichts. 

Lange Schlange vor Bankomaten

Gleich vorweg: Kartenzahlung ist in Kuba schlichtweg unmöglich. Bei vereinzelnden touristischen Unternehmen wird es zugelassen, aber sonst nicht. Das Land lebt nach dem Motto: Nur Bares ist Wahres. Damit man kubanische Peso zu einem recht günstigen Wechselkurs bekommt, sollte man auf jeden Fall genug Euro und/oder Dollar mithaben. Diese werden dann auf der Straße, sprich privat, zum besten Kurs gewechselt. Nehmt also am besten so viel, dass ihr alles Cash zahlen könntet. Kein Witz. Macht es. Sonst dürft ihr in den Genuss kommen, einen Bankomaten nach dem anderen abzuklappern, nur um herauszufinden, dass sie im Endeffekt leer sind oder euch in eine ewig lange Schlange anzustellen und hoffen, dass der Automat einen guten Tag hat und euch Cash, leider zu einem sehr schlechten Wechselkurs, gibt.

Danach ging es nach México

Bücherstand in México
Foto: Johanna Stockreiter

Low Budget Cocktails

Wer auf einer Low Budget Weltreise ist, möchte sich aber doch ab und zu auch was gönnen. Ein guter Cocktail würde sich da anbieten im Land des Tequilas. Doch Fehlanzeige. Cocktails sind teilweise teurer als in Österreich (Aperol für umgerechnet 10 Euro?!) und ehrlich gesagt halb so gut. „Leistbar“ wird es auf diversen Partymeilen ala Bermuda Dreieck. Hier kommen die „Cocktails“ in Literbechern und auch hier stimmt das Preisleistungsverhältnis ganz und garnicht. Da bleibt doch lieber beim Tequilashot (den es beim Tequila Museum (México City) gratis beim Eintritt dazu gibt).

Bücherstände auf der Straße 

Das hat mich als Bücherliebende sehr begeistert. In México gibt es zahlreiche Orte, um an Bücher zu kommen. Die Anzahl der Buchgeschäfte ist hoch frequentiert und recht oft mit einem Café oder einer Bar (wo es teure Cocktails gibt) versehen. Was mich aber besonders beeindruckt hat, waren die vielen Buchständen auf der Straße. Neben Streetfood können in kleinen Häuschen (Größe Würschltler) Bücher gekauft werden. Das machte das Land dann noch sympathischer für mich.

Dann ging es nach Ecuador

Schokolade in Ecuador
Foto: Johanna Stockreiter

Strand Shopping

Ecuador hat neben den Bergwelten der Anden und dem satten Grün des Amazonas auch wunderbare Strände zu bieten. In der kleinen Stadt Selinas gibt es jene und zwei Tage haben wir genutzt, um dort auszuspannen. Am belebten Strand war das aber kaum möglich, denn diverse Verkäufer:innen haben einen dabei hartnäckig gestört und wollten die ein oder andere Kuriosität anbringen. Hier ein paar Beispiele: Massagen (Kopf), Schneidebretter, Uhren, Ganze Langusten, Kochlöffel (Küchenbesteck aus Holz), Tattoos, Lampenschirme, Süßigkeiten, Hängematten, Lottoscheine, Weihnachtsdekoration aus Holz. Wer hätte gedacht, dass Shopping in diesem Ausmaß auch am Strand möglich ist.

Schokolade

Ecuador ist nicht nur das Land am Äquator mit wundervollen Stränden, Andengebirge und Regenwald, sondern auch das Land der Schokolade. Erst vor ein paar Jahren wurden in einem antiken Gefäß, welches bei Ausgrabungen gefunden wurde, Kakaobohnen gefunden. Dies beweist, dass die Schokolade ihren Ursprung nicht, wie bisher angenommen in México hat, sondern eben in Ecuador. Die verarbeiteten Kakaobohnen aus dem kleinen Land haben schon zahlreiche Preise gewonnen. Wenn ihr schon einmal original belgische Schokolade gegessen habt, dann wurde sie höchstwahrscheinlich mit Bohnen aus Ecuador gemacht. Besonders die goldene Kakaopflanze ist berühmt. Die Kakaopflanze wird nämlich neben diversen Früchten, wie Orangen oder dergleichen angebaut und erhält über den Boden deren Nährstoffe und diese sind im Geschmack merkbar. In Ecuador gibt es viele Möglichkeiten, die ein oder andere Kostprobe zu ergattern, ich kann es sehr empfehlen.

Am Ende waren wir noch in Peru

Coca Zuckerl in Peru
Foto: Johanna Stockreiter

Baby Alpaca

Peru ist die Heimat von Lama und Alpaka. Die Tiere werden als Nutztiere gehalten, können in Museen bestaunt oder in Machu Picchu in freier Wildbahn betrachtet werden. Einer großen Beliebtheit erfreut sich das Fell der Alpaka. Daraus wird eine Wolle gesponnen und diese wird in Kleidung verarbeitet. Was spannend ist, bei Kälte wärmt Alpaka Wolle, bei Hitze kühlt sie. Deswegen findet man die Tiere auch in verschiedenen Höhenlagen. Vor allem in der Stadt Cusco befinden sich zahlreiche Geschäfte, die Originalstoffe aus Alpaka anbieten. Viele sind auch mit „Baby Alpaka“ betitelt, diese sind nicht wirklich von einem Jungtier, sondern so heißt die erste Wolle, die ein Alpaka hergibt. Flauschig ist es allemal. 

Wundermittel Koka Blätter

Perus Nationalgetränk ist „Mate de Coca“. Es ist ein Tee und beinhaltet die berühmten Koka Blätter. Den Tee gibt es an vielen öffentlichen Plätzen, wie beispielsweise Hotels oder Museen gratis zu genießen. Er schmeckt nach Wald und Wiese, ist belebend und soll angeblich gegen die Höhenkrankheit helfen. Er ist also gerade in Cusco, die Stadt liegt auf über 3000m, sehr beliebt. In den Andenregionen werden die Blätter als Ganzes in den Mund genommen und gekaut. Sie helfen auch gegen Hunger- und Durstgefühl und natürlich gegen Müdigkeit. Nach 17 Uhr sollte man die Finger von Koka lassen. In Peru gilt die Pflanze als Allheilmittel. Egal ob gegen Übelkeit oder Kopfschmerzen, zuerst wird mal Koka gekaut. 

Nach Europa dürfen ganze Kokablätter nicht mitgenommen werden, die Einreise ist verboten. Das anregende Getränk kann jedoch in Teebeutel oder als Zuckerl auch für zuhause gekauft werden.

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