
Der ORF hat unter anderem eine neue Serie herausgebracht, welche durchaus gelobt werden kann. Dramatisch, langsam und mit Spannung berieselt, geht es um vier Frauen in einem kleinen Dorf und um Geheimnisse. Die Serie schlägt weniger in die Kerbe Desperate Housewives, mehr Big little Lies, welche Anna-Katharina Maier und Mirjam Unger ins Fernsehen gebracht haben. Auf jeden Fall ist sie sehenswert.
Ich muss ja zugeben, ich habe eine Schwäche für Serien bzw. Filme, die in Österreich spielen. Vor allem die neueren Produktionen, wie beispielweise „Die Vorstadtweiber“ habe ich weniger wegen dem Inhalt, mehr wegen der Schauplätze genossen. Anders ist das bei der Serie „Tage, die es nicht gab“, die auf jeden Fall mit Inhalt punktet. Es geht um einen vermeintlichen Selbstmord eines Direktors einer Elite-Schule in einem Ort in Salzburg, nahe zu Bayern. Eine schrullige Ermittlerin, mit einem strebsamen jungen Kollegen, werden beauftragt, diesen Fall nochmals aufzurollen. War es vor drei Jahren wirklich Selbstmord oder wurde Direktor Paul Paulitz vom Paulsdamm (kein Scherz!) gestoßen? Daneben geht es um das Schicksal von vier Frauen, die allesamt ihr Packerl zu tragen haben und darum, wie sie damit umgehen.

Schwere Themen
Die Serie ist eindeutig eine Drama-Serie. Sie ist keine lustige Unterhaltungssendung, sondern hat es von den Themen her schon in sich. Es kommen Drogen, Gewalt, Suizid, Scheidung, Manipulation vor, also doch eine schwere Kost. Man könnte die Serie als österreichische Antwort auf „Big little Lies“ bezeichnen. Die Atmosphäre und die Rätsel, die die Zuschauer:in vorgesetzt bekommt, laden zum sofortigen Weiterschauen ein. Trotzdem würde ich sie in kleinen Happen schauen, da sie doch sehr runterzieht. Vorsicht ist hier geboten.

Toller Cast
Ein weiterer Pluspunkt ist der Cast der Serie. Mit Franziska Weisz, Diana Ampft, Jasmin Gerat und Franziska Hackl sind die vier Protagonistinnen sehr gut besetzt worden. Schön war, dass Schauspieler:innen, welche hauptsächlich aus Komödien bekannt waren, wie eben Diana Ampft oder Rick Kavanian (Bully-Parade), auch in ernsten Rollen zu sehen. Die Rolle wurden stark verkörpert und waren, auch wenn sie oberflächlich gehalten werden wollten, sehr tiefgründig. Die Rollen waren verschlossen, doch die Zuschauer:innen konnten tief einblicken und so das Echte der Figur spüren.
Die Serie wurde bis Ende Oktober im ORF ausgestraht, kann auf flimit gestreamt und im Februar auf ARD geschaut werden. Bepackt mit viel Nervennahrung und Bereitschaft zu schweren Themen, kann es nur ein großartiger Serienabend werden.